Der Weg aus der Depression – Mehr als nur positive Gedanken
12. Juni 2025Selbstwert aufbauen – Wenn du dich nie gut genug fühlst
12. Juni 2025Du hast alles erreicht, was du dir vorgenommen hattest: einen guten Job, finanzielle Sicherheit, vielleicht eine Familie oder eine schöne Wohnung. Von aussen betrachtet läuft dein Leben rund. Aber innerlich fühlst du eine nagendeLeeree. Morgens fragst du dich: “Wofür mache ich das alles?” Die Tage vergehen in Routine, aber es fehlt das Gefühl, dass dein Leben wirklich wichtig ist. Du funktionierst, aber du lebst nicht wirklich.
Als Hypnosetherapeut und Gesprächstherapeut in Basel begegne ich täglich Menschen, die trotz äusserem Erfolg unter einer tiefen Sinnkrise leiden. Sie haben alle gesellschaftlichen Erwartungen erfüllt, fühlen sich aber innerlich hohl und unerfüllt. Diese existenzielle Leere ist zu einem Phänomen unserer Zeit geworden – in einer Gesellschaft, die Leistung und Konsum über alles stellt, aber wenig Raum für tiefere Fragen lässt.
Sinnkrisen sind nicht nur vorübergehende Stimmungstiefs. Sie können zu anhaltender Unzufriedenheit, Depression oder dem Gefühl führen, das eigene Leben zu verschwenden. Gleichzeitig sind sie oft ein Zeichen für Wachstum – ein Signal, dass die Seele nach etwas Tieferem sucht als oberflächlicher Erfolg.
In diesem Artikel erkläre ich dir, warum so viele Menschen heute unter Sinnlosigkeit leiden, wie eine echte Sinnkrise entstehen kann zu einem Wendepunkt werden und wie du deinen eigenen, authentischen Lebenssinn entdecken kannst. Du erfährst, wie therapeutische Arbeit und Hypnose dabei helfen können, wieder Bedeutung und Erfüllung in dein Leben zu bringen.
- Die moderne Sinnkrise verstehen
- Sinnkrisen in Basel - spezifische Herausforderungen
- Die verschiedenen Gesichter der Sinnlosigkeit
- Warum oberflächliche Lösungen nicht funktionieren
- Die Rolle des Unterbewusstseins bei der Sinnfindung
- Hypnose als Weg zur inneren Klarheit
- Die verschiedenen Dimensionen des Sinns
- Praktische Wege zur Sinnfindung
- Die Fallen der Sinnsuche
- Sinnfindung in verschiedenen Lebensphasen
- Die Kraft der kleinen Schritte
- Wenn professionelle Hilfe wertvoll wird
- Die Reise, nicht das Ziel
Die moderne Sinnkrise verstehen
Wir leben in einer Zeit beispiellosen Wohlstands und beispielloser Möglichkeiten – und doch berichten immer mehr Menschen von einem Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit. Diese Paradox der modernen Gesellschaft hat tieferliegende Ursachen, die weit über individuelle Probleme hinausgehen.
Die traditionellen Sinnstifter sind weggebrochen. Frühere Generationen bezogen ihren Lebenssinn aus Religion, Familie, Gemeinschaft oder klaren gesellschaftlichen Rollen. Diese Strukturen sind heute oft schwächer oder verschwunden. Menschen müssen ihren Sinn selbst erschaffen – eine Aufgabe, auf die sie oft nicht vorbereitet sind.
Unsere leistungsorientierte Gesellschaft vermittelt subtil die Botschaft, dass Erfolg und Besitz glücklich machen. Menschen verfolgen jahrelang Ziele wie Karriereaufstieg, Hausbau oder Statussymbole, nur um festzustellen, dass diese Errungenschaften die erhoffte Erfüllung nicht bringen. Das führt zu der frustrierenden Erkenntnis: “Ist das schon alles?”
Die Überflussgesellschaft hat auch eine dunkle Seite. Wenn alle Grundbedürfnisse gedeckt sind, stellen sich existenzielle Fragen umso drängender. Menschen in Überlebenssituationen haben oft einen klaren Sinn: das nackte Überleben. Menschen im Wohlstand müssen sich diese Klarheit erst erarbeiten.
Auch die Beschleunigung des modernen Lebens trägt zur Sinnkrise bei. In der ständigen Hektik von Terminen, E-Mails und Verpflichtungen bleibt wenig Zeit für die grossen Fragen des Lebens. Menschen funktionieren im Autopilot-Modus, ohne sich bewusst zu fragen, wohin die Reise eigentlich geht.
Die digitale Revolution verstärkt diese Tendenz. Ständige Ablenkung durch Smartphones und soziale Medien verhindert die Stille und Reflektion, die für Sinnfindung nötig sind. Gleichzeitig verstärkt der ständige Vergleich mit anderen die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben.
Die Individualisierung der Gesellschaft ist Fluch und Segen zugleich. Menschen haben heute mehr Freiheiten denn je, aber auch mehr Verantwortung für ihr Lebensglück. Diese Wahlfreiheit kann überfordernd sein und zu dem Gefühl führen, “falsche” Entscheidungen getroffen zu haben.
Sinnkrisen in Basel – spezifische Herausforderungen
Basel als internationale Wirtschaftsmetropole bringt besondere Faktoren mit sich, die Sinnkrisen begünstigen können. Die Stadt zieht Menschen an, die beruflich erfolgreich sein wollen, aber dieser Fokus auf Karriere kann andere Lebensbereiche überlagern.
Die hohe Konzentration von Pharma- und Finanzunternehmen schafft eine Kultur des permanenten Leistungsdrucks. Menschen definieren sich hauptsächlich über berufliche Erfolge und vernachlässigen andere Aspekte ihrer Identität. Wenn die Karriere ins Stocken gerät oder sich als weniger erfüllend erweist als erwartet, bricht oft das gesamte Sinngebäude zusammen.
Internationale Fachkräfte in Basel stehen vor besonderen Herausforderungen. Sie haben oft ihre Heimat, Familie und kulturellen Wurzeln verlassen für bessere Karrierechancen. Diese Entwurzelung kann zu einer tiefen existenziellen Verunsicherung führen. “Was mache ich hier eigentlich? Ist es das wert?” sind häufige Fragen.
Die hohen Lebenshaltungskosten in Basel zwingen viele Menschen in ein Leben, das hauptsächlich von finanziellen Überlegungen bestimmt wird. Der Traumjob wird zugunsten des gut bezahlten Jobs aufgegeben, kreative Interessen werden vernachlässigt, weil sie nicht “rentabel” sind. Diese Kompromisse können langfristig zu Sinnkrisen führen.
Die Schweizer Kultur der emotionalen Zurückhaltung macht es schwer, über existenzielle Fragen zu sprechen. Menschen leiden oft still vor sich hin, weil es als “wehleidig” oder “undankbar” gilt, trotz äusserem Erfolg unzufrieden zu sein. Diese Tabuisierung verhindert den heilsamen Austausch über Lebenssinn.
Auch die relative Isolation vieler Expats verstärkt Sinnkrisen. Ohne tiefe sozialen Verbindungen und Gemeinschaftsgefühl fällt es schwer, Sinn zu finden. Menschen funktionieren beruflich, haben aber wenig emotionale Verankerung im Leben.
Die Perfektion und Ordnung, für die die Schweiz bekannt ist, kann paradoxerweise zu Sinnkrisen beitragen. Wenn alles “perfekt” läuft, aber trotzdem die Erfüllung fehlt, verstärkt das die Verwirrung und Selbstzweifel.
Die verschiedenen Gesichter der Sinnlosigkeit
Sinnkrisen äussern sich unterschiedlich und werden nicht immer als solche erkannt. Oft verstecken sie sich hinter anderen Symptomen oder werden als vorübergehende Verstimmungen abgetan.
Die klassische Midlife-Crisis ist eine bekannte Form der Sinnkrise. Menschen um die 40 oder 50 schauen zurück auf ihr Leben und fragen sich: “Ist das alles gewesen?” Sie haben ihre wichtigsten Ziele erreicht, aber die erhoffte Erfüllung ist ausgeblieben. Diese Erkenntnis kann zu drastischen Lebensveränderungen oder tiefen Depressionen führen.
Die Quarter-Life-Crisis betrifft junge Erwachsene um die 25. Nach Schule und Studium stehen sie vor der grossen weiten Welt und wissen nicht, wohin sie wollen. Die gesellschaftlichen Erwartungen sind hoch, aber die eigenen Wünsche unklar. “Was will ich wirklich?” wird zur quälenden Dauerfrage.
Besonders heimtückisch ist die “erfolgreiche Sinnlosigkeit”. Menschen sind beruflich erfolgreich, verdienen gut und werden von anderen beneidet, fühlen sich aber innerlich leer. Sie schämen sich für ihre Unzufriedenheit und denken: “Ich sollte dankbar sein. Was stimmt nicht mit mir?”
Die “goldene Käfig”-Krise betrifft Menschen, die in komfortablen, aber unbefriedigenden Situationen gefangen sind. Der gut bezahlte Job, die ordentliche Ehe, das schöne Haus – alles ist “richtig”, aber nichts fühlt sich lebendig an. Die Sicherheit wird zum Gefängnis.
Auch traumatische Erlebnisse können Sinnkrisen auslösen. Der Tod einer nahestehenden Person, eine schwere Krankheit oder andere Schicksalsschläge können die Frage nach dem “Warum” und “Wofür” des Lebens schmerzhaft aufwerfen.
Die “spirituelle Krise” entsteht, wenn Menschen ihre religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen verlieren, ohne neue Orientierung zu finden. Die alten Antworten greifen nicht mehr, neue sind noch nicht gefunden.
Warum oberflächliche Lösungen nicht funktionieren
Wenn Menschen unter Sinnlosigkeit leiden, greifen sie oft zu schnellen Lösungen, die das eigentliche Problem nicht angehen. Diese Pseudo-Lösungen können sogar kontraproduktiv sein und die Krise vertiefen.
Der “Aktivismus” ist eine häufige Flucht vor der Sinnkrise. Menschen stürzen sich in noch mehr Arbeit, Hobbys oder soziale Verpflichtungen, um die innere Leere zu übertönen. Diese Hyperaktivität kann kurzfristig ablenken, verstärkt aber langfristig das Gefühl der Oberflächlichkeit.
Konsumorientierte Lösungen versprechen Erfüllung durch materielle Anschaffungen. “Ein neues Auto wird mich glücklich machen” oder “Mit dieser Reise finde ich mich selbst” sind typische Gedanken. Aber käufliche Glücksmomente sind vergänglich und hinterlassen oft noch grössere Leere.
Die “Optimierungsfalle” führt dazu, dass Menschen versuchen, ihr Leben zu perfektionieren: bessere Work-Life-Balance, gesündere Ernährung, mehr Sport, Meditation. Diese Massnahmen können hilfreich sein, gehen aber am Kern der Sinnkrise vorbei, wenn sie nur oberflächlich angewendet werden.
Auch das “Sinn-Shopping” ist problematisch. Menschen probieren verschiedene Philosophien, Religionen oder Lebenskonzepte aus, ohne sich wirklich darauf einzulassen. Sie sammeln spirituelle Techniken wie Trophäen, ohne in die Tiefe zu gehen.
Besonders gefährlich sind Fluchtstrategien wie Alkohol, Drogen oder exzessives Sexualverhalten. Diese können kurzfristig die existenzielle Angst betäuben, verstärken aber langfristig die Sinnkrise und schaffen neue Probleme.
Rationale Ansätze allein greifen oft zu kurz. Menschen erstellen Listen ihrer Werte, setzen sich neue Ziele oder entwickeln “Life-Pläne”, ohne die tieferen emotionalen und spirituellen Dimensionen zu berücksichtigen. Sinn entsteht nicht nur im Kopf, sondern muss gefühlt und gelebt werden.
Die Rolle des Unterbewusstseins bei der Sinnfindung
Als Hypnosetherapeut erlebe ich täglich, wie sehr unbewusste Prozesse die Sinnfindung beeinflussen. Oft wissen Menschen tief in sich, was ihnen wichtig ist, aber diese Erkenntnisse sind unter Schichten von gesellschaftlichen Erwartungen, Ängsten und alten Prägungen vergraben.
Das Unterbewusstsein speichert alle unsere authentischen Wünsche und Träume – auch die, die wir bewusst verdrängt oder “vergessen” haben. Kinder wissen oft intuitiv, was sie begeistert und erfüllt. Diese ursprünglichen Impulse können in der Hypnose wieder zugänglich gemacht werden.
Frühe Prägungen beeinflussen stark, was wir für “sinnvoll” halten. Botschaften wie “Nur harte Arbeit ist wertvoll” oder “Träume bringen kein Geld” werden zu unbewussten Programmen, die authentische Sinnfindung blockieren. Diese Programmierungen müssen erkannt und hinterfragt werden.
Auch Ängste spielen eine grosse Rolle. Die Angst vor finanzieller Unsicherheit, vor Kritik oder vor dem Scheitern kann Menschen davon abhalten, ihren wahren Neigungen zu folgen. Diese Ängste sind oft übertrieben oder basieren auf veralteten Erfahrungen.
Das Unterbewusstsein kommuniziert oft durch Symptome. Chronische Müdigkeit, wiederkehrende Krankheiten oder unerklärliche Unzufriedenheit können Signale sein, dass etwas im Leben nicht stimmt. Der Körper rebelliert gegen ein sinnentleertes Leben.
In der Hypnose können Menschen Zugang zu ihrer inneren Weisheit finden. Sie können spüren, was sie wirklich erfüllt und motiviert, jenseits von rationalen Überlegungen und gesellschaftlichen Erwartungen. Diese Erkenntnisse sind oft überraschend und lebensverändernd.
Hypnose als Weg zur inneren Klarheit
Hypnosetherapie bietet einzigartige Möglichkeiten bei der Sinnfindung. Im entspannten Zustand der Hypnose können Menschen ihre tiefen Wahrheiten entdecken und neue Perspektiven auf ihr Leben entwickeln.
Zunächst ermöglicht die Hypnose einen Zugang zur inneren Ruhe, die für Sinnfindung nötig ist. Im beschleunigten Alltag haben Menschen oft keinen Raum für die grossen Fragen. In der Hypnose entsteht ein Raum der Stille, in dem tiefere Erkenntnisse möglich werden.
Wir können auch mit verschiedenen “Lebensentwürfen” experimentieren. Menschen können in der Hypnose erleben, wie sich verschiedene Lebenswege anfühlen würden. Sie können ihre Zukunft in verschiedenen Szenarien durchspielen und erspüren, welche Richtung stimmig ist.
Besonders wirkungsvoll ist die Arbeit mit dem “höheren Selbst” oder der inneren Weisheit. In der Hypnose können Menschen Kontakt zu einem Teil ihrer Persönlichkeit aufnehmen, der über dem Alltagsbewusstsein steht und eine klarere Sicht auf das Leben hat.
Die Regression zu bedeutsamen Lebensmomenten kann aufschlussreich sein. Menschen können sich an Zeiten erinnern, in denen sie sich lebendig und erfüllt gefühlt haben. Diese Erinnerungen geben Hinweise auf authentische Sinnquellen.
Auch die Arbeit mit symbolischen Bildern ist sehr kraftvoll. Das Unterbewusstsein arbeitet in Symbolen und Metaphern. In der Hypnose können Menschen ihre Lebenssituation in Bildern sehen und neue Perspektiven entwickeln.
Glaubenssätze über Sinn und Erfüllung können in der Hypnose aufgedeckt und verändert werden. “Nur schwere Arbeit ist wertvoll” oder “Ich verdiene kein erfülltes Leben” können durch unterstützende Überzeugungen ersetzt werden.
Die verschiedenen Dimensionen des Sinns
Sinn ist nicht eindimensional. Menschen können Erfüllung in verschiedenen Lebensbereichen finden, und oft ist es die Kombination mehrerer Sinnquellen, die ein erfülltes Leben ausmacht.
Beziehungssinn entsteht durch tiefe, authentische Verbindungen zu anderen Menschen. Das können Partnerschaften, Freundschaften, Familie oder Gemeinschaften sein. Menschen, die sich geliebt und verbunden fühlen, erleben oft auch in schwierigen Zeiten Sinn. Dieser Sinn entsteht nicht durch oberflächliche Kontakte, sondern durch echte Intimität und gegenseitige Unterstützung.
Leistungssinn entwickelt sich durch Aufgaben oder Projekte, die zu den eigenen Fähigkeiten und Werten passen. Das muss nicht der Hauptberuf sein – auch Hobbys, ehrenamtliche Tätigkeiten oder kreative Projekte können diese Art von Sinn stiften. Wichtig ist, dass die Person ihre Talente einsetzen kann und ein Gefühl der Kompetenz und des Beitrags erlebt.
Transzendenter Sinn entsteht durch die Verbindung zu etwas Grösserem als sich selbst. Das kann spiritueller oder religiöser Natur sein, aber auch die Verbindung zur Natur, zu universellen Werten oder zu zukünftigen Generationen. Menschen mit transzendentem Sinn erleben sich als Teil eines grösseren Ganzen.
Kohärenzsinn entsteht, wenn das Leben als verstehbar, gestaltbar und bedeutsam erlebt wird. Menschen können die Ereignisse ihres Lebens in einen grösseren Zusammenhang einordnen und haben das Gefühl, ihr Leben bewusst zu gestalten. Auch schwierige Erfahrungen können dann als Teil einer größeren Geschichte verstanden werden.
Wachstumssinn entwickelt sich durch kontinuierliche persönliche Entwicklung. Menschen, die sich ständig weiterentwickeln, neue Fähigkeiten erlernen oder ihre Persönlichkeit entfalten, erleben oft tiefe Befriedigung. Dieser Sinn entsteht durch das Gefühl, das eigene Potenzial zu verwirklichen.
Praktische Wege zur Sinnfindung
Neben der therapeutischen Arbeit gibt es konkrete Schritte, die Menschen bei der Sinnfindung helfen können. Diese erfordern oft Mut und die Bereitschaft, gewohnte Pfade zu verlassen.
Wertearbeit ist ein wichtiger erster Schritt. Menschen können ihre tiefsten Werte identifizieren und überprüfen, ob ihr aktuelles Leben mit diesen Werten übereinstimmt. Oft zeigt sich, dass zwischen gelebten und gewünschten Werten eine große Kluft besteht.
Das Führen eines Sinntagebuchs kann aufschlussreich sein. Menschen notieren täglich, welche Aktivitäten oder Erlebnisse sich sinnvoll angefühlt haben und welche nicht. Über die Zeit entstehen Muster, die Hinweise auf authentische Sinnquellen geben.
Experimente mit neuen Aktivitäten können überraschende Erkenntnisse bringen. Menschen können bewusst Dinge ausprobieren, die sie schon immer interessiert haben, oder sich in Bereichen engagieren, die ihren Werten entsprechen.
Auch der Blick zurück kann hilfreich sein. Menschen können ihre Biographie nach Momenten durchsuchen, in denen sie sich besonders lebendig und erfüllt gefühlt haben. Was waren die gemeinsamen Faktoren dieser Erfahrungen?
Die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit, so morbide es klingen mag, kann klärend wirken. Die Frage “Was würde ich bereuen, wenn ich in einem Jahr sterben würde?” bringt oft erstaunliche Klarheit über wirklich wichtige Dinge.
Mentoring oder Coaching können externe Perspektiven bieten. Manchmal sehen andere Menschen unser Potenzial und unsere Möglichkeiten klarer als wir selbst.
Die Fallen der Sinnsuche
Bei der Sinnfindung gibt es typische Fallen, die Menschen in die Irre führen können. Diese zu kennen kann helfen, sie zu vermeiden.
Die “Perfekte-Berufung”-Falle führt dazu, dass Menschen nach dem einen, perfekten Lebenssinn suchen. In Wirklichkeit können Menschen aus verschiedenen Quellen Sinn schöpfen, und dieser kann sich im Laufe des Lebens ändern.
Die “Alles-oder-Nichts”-Falle treibt Menschen dazu, ihr ganzes Leben umzukrempeln, sobald sie eine neue Sinnrichtung entdecken. Oft sind aber graduelle Veränderungen nachhaltiger und weniger riskant.
Die “Vergleichsfalle” entsteht, wenn Menschen ihren Sinn mit dem anderer vergleichen. “Warum kann ich nicht so erfüllt sein wie sie?” Jeder Mensch ist einzigartig und braucht seinen eigenen Weg zum Sinn.
Die “Sinn-als-Leistung”-Falle verwandelt die Sinnsuche in ein weiteres Optimierungsprojekt. Menschen setzen sich unter Druck, schnell den “richtigen” Sinn zu finden, anstatt geduldig zu erforschen und zu experimentieren.
Auch die “Romantisierungsfalle” ist häufig. Menschen idealisieren bestimmte Lebenswege oder Berufungen, ohne die damit verbundenen Herausforderungen zu sehen. Jeder sinnvolle Weg hat auch schwierige Aspekte.
Sinnfindung in verschiedenen Lebensphasen
Die Suche nach Sinn ist kein einmaliger Prozess, sondern begleitet Menschen durch verschiedene Lebensphasen. Was in einer Phase sinnvoll erscheint, kann in einer anderen leer wirken.
In der Jugend und im frühen Erwachsenenalter geht es oft um Identitätsfindung und die Entdeckung der eigenen Möglichkeiten. Sinn entsteht durch Exploration, Lernen und die ersten eigenen Entscheidungen. Die Zukunft liegt offen, alles scheint möglich.
In der Phase der Etablierung (etwa 25-45 Jahre) konzentrieren sich Menschen oft auf Karriere, Familie und materielle Sicherheit. Sinn entsteht durch Aufbau und Leistung. Problematisch wird es, wenn diese äusseren Erfolge nicht die erhoffte innere Erfüllung bringen.
Die Midlife-Phase (etwa 45-65 Jahre) ist oft geprägt von Neubewertung und Kurskorrektur. Menschen fragen sich: “Ist das alles gewesen?” Dieser Lebensabschnitt kann zu radikalen Veränderungen oder zur Vertiefung bestehender Sinnquellen führen.
Im späteren Leben (ab 65 Jahren) kann Sinn durch Weitergabe von Wissen und Erfahrung entstehen. Menschen wollen etwas hinterlassen, das über ihr eigenes Leben hinausgeht. Auch die Versöhnung mit der eigenen Lebensgeschichte wird wichtig.
Jede Lebensphase hat ihre eigenen Sinnfragen und -möglichkeiten. Wichtig ist, sich diesen Fragen zu stellen, anstatt sie zu vermeiden oder zu verdrängen.
Die Kraft der kleinen Schritte
Sinnfindung muss nicht immer zu dramatischen Lebensveränderungen führen. Oft sind es kleine, aber bedeutsame Schritte, die allmählich mehr Erfüllung ins Leben bringen.
Micro-Veränderungen im Alltag können überraschend wirkungsvoll sein. Menschen können jeden Tag eine kleine Handlung einbauen, die ihren Werten entspricht: ein Kollege ermutigen, einen Artikel über ein interessantes Thema lesen, zehn Minuten in der Natur verbringen.
Auch die Umgestaltung bestehender Rollen kann Sinn schaffen. Anstatt den Job zu wechseln, können Menschen versuchen, ihre aktuelle Arbeit sinnvoller zu gestalten: anderen zu helfen, sich weiterzubilden oder neue Projekte zu initiieren.
Die bewusste Kultivierung von Dankbarkeit kann die Wahrnehmung von Sinn verstärken. Menschen lernen, die bereits vorhandenen sinnvollen Aspekte ihres Lebens zu würdigen, anstatt nur auf das zu fokussieren, was fehlt.
Auch kleine Rituale können Sinn stiften. Ein täglicher Spaziergang, regelmässige Meditation oder wöchentliche Zeit für ein geliebtes Hobby können Inseln der Bedeutung im Alltag schaffen.
Wenn professionelle Hilfe wertvoll wird
Nicht jede Sinnkrise erfordert therapeutische Intervention, aber es gibt Situationen, in denen professionelle Unterstützung sehr hilfreich sein kann.
Wenn die Sinnkrise zu anhaltender Depression, Angststörungen oder anderen psychischen Problemen führt, ist professionelle Hilfe wichtig. Auch wenn Menschen suizidale Gedanken entwickeln oder sich völlig hoffnungslos fühlen, sollte sofort Unterstützung gesucht werden.
Menschen, die seit Jahren unzufrieden sind, aber nicht wissen, wie sie etwas ändern können, profitieren oft von therapeutischer Begleitung. Ein erfahrener Therapeut kann helfen, blinde Flecken zu erkennen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Auch bei komplexen Lebenssituationen oder tieferliegenden Blockaden kann professionelle Hilfe wertvoll sein. Manchmal sind unbewusste Ängste oder alte Traumata der Grund, warum Menschen ihren Sinn nicht finden können.
Menschen, die bereits mehrere Versuche der Sinnfindung unternommen haben, aber immer wieder scheitern, können von therapeutischer Unterstützung profitieren. Oft liegen die Hindernisse tiefer, als zunächst erkennbar ist.
Die Reise, nicht das Ziel
Sinnfindung ist keine Aufgabe, die man einmal erledigt und dann abhakt. Es ist ein lebenslanger Prozess des Wachsens, Entdeckens und Anpassens. Diese Erkenntnis kann befreiend sein für Menschen, die unter Druck stehen, schnell den “richtigen” Sinn zu finden.
Menschen können lernen, die Suche selbst als sinnvoll zu erleben. Die Bereitschaft, sich die grossen Fragen des Lebens zu stellen, ist bereits ein Ausdruck von Tiefe und Authentizität. Nicht jeder macht sich diese Mühe.
Auch schwierige Zeiten und Krisen können sinnvoll sein, wenn sie zu Wachstum und tieferem Verständnis führen. Viele Menschen berichten, dass ihre grössten Herausforderungen letztendlich zu den wertvollsten Erkenntnissen geführt haben.
Die Erkenntnis, dass Sinn nicht “da draussen” gefunden, sondern erschaffen wird, ist ermächtigend. Menschen sind nicht passive Opfer der Umstände, sondern aktive Gestalter ihres Lebens. Diese Verantwortung kann zunächst beängstigend, letztendlich aber sehr befreiend sein.
Sinn entsteht oft nicht durch grosse Gesten, sondern durch die Art, wie wir alltägliche Dinge tun. Wie wir mit anderen umgehen, wie wir arbeiten, wie wir lieben – all das kann mit Bedeutung erfüllt werden.
Das Leben ist zu kostbar, um es im Zustand der Sinnlosigkeit zu verbringen. Jeder Mensch verdient es, Erfüllung und Bedeutung in seinem Leben zu finden. Der Mut, sich auf diese Suche zu begeben, ist bereits der erste Schritt zu einem reicheren, authentischeren Leben.
Thomas Philipp ist Hypnosetherapeut und Gesprächstherapeut in Basel mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Menschen bei Sinnkrisen und existenziellen Fragen. Seine Arbeit hilft dabei, authentische Lebenswege zu entdecken und wieder Bedeutung und Erfüllung zu finden.
Fühlst du dich trotz äusserem Erfolg innerlich leer und suchst nach dem Sinn deines Lebens? Ein erstes Gespräch kann helfen, Klarheit über deine wahren Werte und Wünsche zu gewinnen und Wege zu einem erfüllteren Leben zu finden.
📞 +41 79 855 72 55 📧 kontakt@hypnosetherapie-basel.ch 🌐 https://hypnosetherapie-basel.ch 📍 Elisabethenanlage 7, 4051 Basel