Dein Herz beginnt zu rasen, noch bevor du überhaupt weisst warum. Deine Hände werden feucht, deine Brust schnürt sich zu, und plötzlich fühlst du dich gefangen in deinem eigenen Körper. Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Wenn Angst nicht einfach ein Gedanke ist, sondern eine körperliche Welle, die dich überrollt.
Was viele nicht wissen: Angst entsteht zuerst im Körper, nicht im Kopf. Dein Nervensystem reagiert auf Gefahrensignale Millisekunden bevor dein bewusster Verstand überhaupt mitbekommt, was los ist. Deshalb nützt es oft so wenig, wenn dir jemand sagt "Beruhig dich doch einfach". Dein denkender Verstand hat gar keine direkte Kontrolle über diese uralten Überlebensreaktionen.
Genau hier setzt somatische Körperarbeit an. Wenn dein Körper gelernt hat, in ständiger Alarmbereitschaft zu sein, dann muss er auch körperlich lernen, dass Sicherheit wieder möglich ist. Nicht durch Willenskraft oder positive Gedanken, sondern durch neue körperliche Erfahrungen, die deinem Nervensystem zeigen: Die Gefahr ist vorbei, du bist jetzt sicher.
Wenn dein Nervensystem Ruhe findet
Stell dir vor, dein Körper könnte endlich den Alarm ausschalten. Keine Dauerverspannung mehr, kein permanentes Auf-der-Hut-Sein. Stattdessen: die Fähigkeit, dich wirklich sicher zu fühlen.
- Panikattacken verlieren ihre Macht über deinen Körper
- Chronische Verspannungen aus Angst lösen sich
- Dein Atem wird freier und tiefer
- Du entwickelst ein Gefühl von Sicherheit im eigenen Körper
Der Körper als Tor zur Angstauflösung
Dein Körper ist nicht das Problem bei Angst, er ist der Schlüssel zur Lösung. In deinem Nervensystem sind alle Informationen gespeichert: welche Situationen gefährlich sind, wie du dich schützen kannst, und auch wie Sicherheit sich anfühlt. Das Problem ist nur: Bei chronischer Angst hat dein System vergessen, wie man aus dem Alarmzustand wieder herauskommt.
Vielleicht merkst du das an körperlichen Symptomen, die einfach nicht verschwinden wollen: chronische Nackenverspannungen, flache Atmung, Magenbeschwerden, Schlafprobleme. Diese Symptome sind nicht "eingebildet", sie sind reale Auswirkungen eines überaktiven Alarmsystems. Dein Körper tut genau das, wofür er gemacht ist: dich beschützen. Er weiss nur noch nicht, dass die alte Gefahr längst vorbei ist.
Verstehe, wie dein Körper Angst macht
Wenn du die Körpersprache der Angst lesen lernst, verliert sie ihren mysteriösen Schrecken. Du erkennst die Muster und kannst frühzeitig gegensteuern.
Lerne, dein Nervensystem zu regulieren
Du entwickelst konkrete Werkzeuge, um aus dem Panikmodus herauszukommen. Dein Körper lernt wieder, zwischen echten und falschen Alarmen zu unterscheiden.
Wie wir mit deinem Körper arbeiten
Somatische Arbeit bei Angst ist wie ein Neustart für dein Nervensystem. Wir schaffen neue körperliche Erfahrungen, die deinem System zeigen: Sicherheit ist möglich, Entspannung ist erlaubt, du darfst loslassen. Diese Arbeit ist immer sanft, immer in deinem Tempo, und du behältst jederzeit die Kontrolle.
Den Körper wieder bewohnen lernen
Viele Menschen mit Angst leben sozusagen "neben" ihrem Körper. Sie dissoziieren, weil die Körperempfindungen zu überwältigend sind. Das ist ein kluger Schutzmechanismus, aber er verhindert auch Heilung. Deshalb lernen wir gemeinsam, wie du wieder sanft in deinen Körper zurückkehren kannst, ohne von Angst überflutet zu werden.
Das Nervensystem beruhigen
Dein vegetatives Nervensystem hat zwei Hauptzustände: Kampf-Flucht (Sympathikus) und Ruhe-Verdauung (Parasympathikus). Bei chronischer Angst steckt dein System im Sympathikus fest. Durch gezielte Techniken wie Atemarbeit, sanfte Berührung oder bestimmte Bewegungen aktivieren wir deinen Parasympathikus, deinen "Beruhigungsnerv".
Festgehaltene Emotionen lösen
Angst, die nicht ausgedrückt werden konnte, speichert sich im Körper. In verspannten Schultern, einem zugeschnürten Hals, einem zusammengezogenen Bauch. Durch achtsame Körperarbeit geben wir diesen festgehaltenen Emotionen Raum sich zu zeigen und zu lösen. Nicht dramatisch, sondern sanft und kontrolliert.
01
Körperwahrnehmung schulen
Zunächst lernst du, die Signale deines Nervensystems bewusst wahrzunehmen. Wo sitzt die Angst in deinem Körper? Wie fühlt sie sich genau an? Diese Wahrnehmung ist der erste Schritt zur Veränderung.
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Sicherheit im Körper verankern
Wir schaffen neue körperliche Erfahrungen von Sicherheit. Durch Erdung, Orientierung im Raum, bewusstes Atmen zeigen wir deinem Nervensystem: Hier und jetzt bist du sicher.
03
Blockierte Energie befreien
Angst ist auch blockierte Lebensenergie. Durch sanfte Bewegungen, Atemtechniken oder expressive Übungen helfen wir dieser Energie, sich zu lösen und wieder frei zu fliessen.
04
Selbstregulation entwickeln
Du lernst konkrete Techniken, die du im Alltag anwenden kannst. Wenn Angst hochkommt, weisst du, wie du dein Nervensystem beruhigen kannst. Dein Körper wird zu deinem Verbündeten.
Wenn alte Ängste im Körper gespeichert sind
Manchmal reagiert dein Körper mit Angst auf Situationen, die objektiv nicht gefährlich sind. Das liegt daran, dass frühere Erlebnisse körperlich gespeichert sind. Eine bestimmte Körperhaltung, ein Geruch, ein Ton kann alte Angstspeicher aktivieren. Dein Nervensystem sagt: "Achtung, das kenne ich, damals war es gefährlich!"
Hier wird Körperarbeit besonders kraftvoll. Wir können direkt mit diesen körperlichen Angstspeichern arbeiten, sie sanft aktivieren und dann neu verarbeiten. Dein Körper lernt: "Damals war es gefährlich, aber jetzt bin ich erwachsen, stark, sicher. Ich kann loslassen."
Körperarbeit entfaltet ihre volle Kraft oft in Verbindung mit Hypnose, da beide direkt mit dem Unbewussten arbeiten. Schau dir auch meine ganzheitliche Angstbehandlung an.
Spezielle Techniken für Angst und Panik
In meiner Arbeit nutze ich verschiedene körperorientierte Ansätze, die sich speziell bei Ängsten und Panikattacken bewährt haben. Jede Technik zielt darauf ab, deinem Nervensystem neue, sichere Erfahrungen zu ermöglichen.
Polyvagal-informierte Arbeit
Die Polyvagal-Theorie erklärt, wie dein Nervensystem auf Sicherheit und Gefahr reagiert. Bei Angst ist oft der "ventralvagale" Sicherheitszustand blockiert. Durch spezielle Übungen, die mit deinem Vagusnerv arbeiten, können wir diesen Sicherheitsmodus wieder aktivieren. Du lernst körperlich: Verbindung ist sicher, Ruhe ist erlaubt.
Somatic Experiencing
Diese Methode arbeitet mit den körperlichen Reaktionen, die in Gefahrensituationen entstehen, aber nie zu Ende gebracht werden konnten. Die "eingefrorene" Flucht- oder Kampfenergie darf sich sanft entladen. Dein Körper kann endlich den Abwehrreflex vollenden, der damals unterbrochen wurde.
Atemtechniken für Panik
Dein Atem ist die Brücke zwischen bewusstem und unbewusstem Nervensystem. Bei Panikattacken wird die Atmung flach und schnell, was die Angst noch verstärkt. Du lernst spezielle Atemtechniken, die das parasympathische Nervensystem aktivieren und Panik körperlich stoppen können.
Grounding und Orientierung
Bei Angst verlierst du oft den Kontakt zum Hier und Jetzt. Durch Erdungsübungen lernst du, dich wieder mit dem Boden, mit der Gegenwart zu verbinden. Orientierungsübungen helfen deinem Nervensystem zu erkennen: Ich bin hier, jetzt, und es ist sicher.
Für wen ist Körperarbeit bei Angst geeignet?
Körperarbeit ist besonders hilfreich, wenn:
- Du starke körperliche Angstsymptome hast (Herzrasen, Atemnot, Verspannungen)
- Du unter Panikattacken leidest
- Deine Angst nicht nur mit Gedanken zu tun hat
- Du das Gefühl hast, die Verbindung zu deinem Körper verloren zu haben
- Du frühe oder traumatische Erfahrungen gemacht hast
- Du neben dem Reden auch etwas Praktisches tun möchtest
Der Weg zu einem sicheren Körpergefühl
Heilung von Angst bedeutet nicht, nie mehr Angst zu fühlen. Es bedeutet, dass dein Körper lernt, angemessen auf echte Gefahren zu reagieren und bei falschen Alarmen wieder zur Ruhe zu kommen. Es bedeutet, dass du die Sprache deines Nervensystems verstehst und weisst, wie du dich selbst regulieren kannst.
Viele meiner Klienten beschreiben einen Moment, wo sie plötzlich spüren: "Ich bin in meinem Körper zu Hause. Ich fühle mich sicher." Dieser Moment ist unbezahlbar. Es ist das Gefühl, angekommen zu sein, nach langer Flucht endlich zur Ruhe zu kommen.
Warum du diese Arbeit schätzen wirst
- Sanfte, trauma-informierte Körperarbeit ohne Retraumatisierung
- Bewährte Techniken aus Polyvagal-Theorie und Somatic Experiencing
- Du lernst konkrete Werkzeuge für Panikattacken und Angst
- Über 15 Jahre Erfahrung in somatischer Angstbehandlung
- Kombination mit Hypnose und anderen Methoden möglich
- Du bestimmst Tempo und Grenzen, keine Berührung ohne deine Zustimmung
Wenn du bereit bist, deinem Körper als Weisheitslehrer zu begegnen und ihm zu zeigen, dass Sicherheit wieder möglich ist, dann kann Körperarbeit dein Weg zu einem angstfreieren Leben sein.
Was dich vielleicht beschäftigt
Angst ist zuerst und vor allem eine körperliche Reaktion. Dein Nervensystem schaltet in den Überlebensmodus, bevor dein Verstand überhaupt weiss, was los ist. Deshalb beginnt dein Herz zu rasen, deine Muskeln spannen sich an, und du bekommst schlechter Luft. Diese Reaktionen entstehen im Stammhirn, nicht im denkenden Teil deines Gehirns.
Reden ist wertvoll für das Verstehen. Aber körperliche Angstsymptome brauchen auch eine körperliche Antwort. Dein Nervensystem muss lernen, dass Gefahr vorbei ist, und das geht am besten über den Körper. Deshalb kombiniere ich oft Gesprächstherapie mit somatischer Arbeit.
Wir beginnen immer mit deinem aktuellen Körpergefühl. Du lernst, die Signale deines Nervensystems zu erkennen. Dann arbeiten wir mit Atemtechniken, sanften Bewegungen oder achtsamer Berührung daran, dass dein System wieder in Sicherheit kommen kann. Es ist sehr sanft und du bestimmst das Tempo.
Nein, überhaupt nicht. Viele Techniken funktionieren auch ohne Berührung. Wir können mit Atmung, Bewegung, Körperwahrnehmung und visuellen Übungen arbeiten. Berührung setze ich nur ein, wenn du das ausdrücklich möchtest und es sich für dich sicher anfühlt.
Das kann durchaus passieren. Dein Körper speichert nicht nur Angst, sondern auch alte Emotionen. Wenn sie hochkommen, ist das oft ein Zeichen, dass dein System bereit ist, sie loszulassen. Wir gehen dann ganz behutsam vor, schaffen Distanz wenn nötig, und ich begleite dich durch den Prozess. Du bist nie allein damit.